Infobrief aus dem Dekanat

Liebe Schwestern und Brüder,

die Synode des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim hat am 8.11.2019 beschlossen, dass die Pfarrstellen in drei Kirchengemeinden zum 31.12.2022 gekürzt werden (Dalheim; Groß-Winterheim / Schwabenheim; Gustav-Adolf-Gemeinde, Ingelheim) und dass die Pfarrstelle in der Saalkirchengemeinde, Ingelheim um eine halbe Stelle erhöht wird. Außerdem hat sie beschlossen, dass zum 31.12.2024 die Pfarrstellen in zwei weiteren Kirchengemeinden um eine 0,5 Stelle gekürzt wird (Partenheim / Vendersheim; Ober- / Nieder-Hilbersheim und Appenheim). Sie setzt damit die Kürzungsvorgaben der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau um, die eine Kürzung der Pfarrstellen im Dekanat um 2 Stellen vorsieht.

Diesem Beschluss ist eine lange Vorbereitungsphase vorausgegangen (2018 wurde eine erste Arbeitsgruppe dazu eingerichtet) und eine engagierte Debatte auf der Dekanatssynode. Am Ende wurde der Beschluss mit einer klaren Mehrheit gefasst.

Grund dieser Stellenkürzungen ist nicht, dass wir zu wenig Arbeit in den betroffenen Kirchengemeinden hätten oder gar deren Arbeit kritisch sehen würden, Grund ist allein, dass zum Beispiel das Dekanat Ingelheim – Oppenheim in den letzten 15 Jahren rund 13 % seiner Mitglieder (in Zahlen knapp 9.000) verloren hat. Dies führt dazu, dass wir geringere personelle und finanzielle Möglichkeiten haben, der mit dieser Pfarrstellenbemessung zum Teil entsprochen wird.

Diesem Beschluss liegt eine Berechnung von Ansprüchen auf Pfarrstellen zu Grunde, die sich zu 82 % an den Mitgliedern und dann noch an den Kindertagesstätten, den Altenheimen und an den Gottesdienstorten orientiert. Schließlich geht es um die Verteilung von Pfarrerinnen und Pfarrer, die sich eben vor allem um die Mitglieder kümmern (Kasualien, Bildung, Seelsorge) müssen und durch die Leitung einer Kindertagesstätte, durch die Betreuung eines Altenheimes und dem Angebot von Gottesdiensten an mehreren Orten gefordert sind. Dass das Leben einer Kirchengemeinde natürlich wesentlich mehr beinhaltet und Pfarrerinnen und Pfarrer oft noch mehr leisten, ist uns dabei bewusst und soll damit auch nicht geringgeschätzt werden.

Geplant sind nun weitere Gespräche mit den Kirchenvorständen der betroffenen Gemeinden. Außerdem bilden wir im neuen Jahr fünf Bezirke in unserem Dekanat, in denen dann noch einmal gezielt geschaut werden soll, wie man diese Kürzungen auch in der Region mittragen kann. Ebenfalls wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die grundsätzlich für das Dekanat nachdenken wird, wie man die Zusammenarbeit fördern und die Verwaltungsarbeit senken kann, so dass diese und auch kommenden Kürzungen nicht mehr von einzel- 2 – nen Gemeinden allein zu tragen sind. Informationen wollen wir für Sie in den nächsten Monaten für Sie in unserem neuen Service-Bereich unserer Homepage (evangelisches-dekanat- ingelheim-oppenheim.de) vorhalten.

Trotzdem werden diese Kürzungen dazu führen, dass bestimmte Angebote in einzelnen Gemeinden so nicht mehr weitergeführt werden können oder sie mit anderen Gemeinden zusammen angeboten werden müssen. Das ist gewiss an vielen Punkten mit schmerzlichen Abschieden verbunden, die wir nicht zur Seite wischen und auch mit Ihnen in geeigneten Formen begehen wollen. Trotzdem glaube ich, dass wir auch nach diesen Kürzungen weiterhin lebendige Gemeinden in unserem Dekanat haben werden, die eine reichhaltige Gottesdienstkultur pflegen und viele Angebote für die Menschen in unserem Dekanat bereithalten.

In wenigen Tagen beginnt die Adventszeit, mit der wir uns auf das Weihnachtsfest einstimmen wollen. Ein Fest, das mich daran erinnert, dass Gott aus Liebe unsere Nähe sucht und mit uns gemeinsam in dieser Welt unterwegs sein will. Dieses Versprechen im Kind in der Krippe wurde zum Grundstein für unsere Kirche. Und so ist mir – bei allen Veränderungen – um die Zukunft dieser Kirche letztlich nicht bange.

Bleiben Sie wohlbehütet

Dekan Olliver Zobel