Ein neuer Pfarrer im Welzbachtal stellt sich vor…..

Pfarrer Dr. Holzbrecher

Als ich dies Worte hier schrieb, habe ich mich gefragt: Was wollen Sie wohl von mir wissen? Dass ich in Marburg, Mainz und Heidelberg Theologie und Psychologie studiert habe und in Heidelberg 2009 auch promoviert wurde? Dass ich vor Jahren bei der BASF Ludwigshafen, an der Universität Marburg, in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, der William Harvey Klinik Bad Nauheim, im Jugendpfarramt Gau-Odernheim, in Kirchengemeinden in Worms, Lampertheim, Albig-Heimersheim und Wiesbaden, in der Grund- und Hauptschule Flonheim und in der Kirchenverwaltung in Darmstadt gearbeitet habe? Oder dass ich im Juni 1999 nach Undenheim versetzt wurde, und seitdem in Undenheim-Friesenheim Gemeindepfarrer bin? Oder etwas Praktisches, wie, dass ich bei Ihnen seit Januar Ihren Vakanzvertreter Dekan Zobel mit halber Pfarrstelle unterstütze und für etwas weniger als 2 Jahre in Appenheim, Ober-Hilbersheim und Nieder-Hilbersheim im Bereich Gottesdienste, Kasualien und Seelsorge tätig sein werde?

Jedenfalls heiße ich Frank Holzbrecher, bin seit 1990 schon „Wahl-Rheinhesse“ und lebe seit 2011 im          Undenheimer Pfarrhaus im Selztal. Geboren bin ich gerade noch in Frankfurt-Höchst, meine Familie ist aber Ende der 60er Jahre in den Nahen Osten ausgewandert. So verbrachte ich praktisch meine ganze Kindheit und Jugend im Ausland, zunächst in Beirut im Libanon und als dort der Bürgerkrieg begann, zogen wir dann nach Istanbul in die Türkei. In beiden Ländern besuchte ich die deutschen Schulen, bin aber natürlich trotzdem vom Leben dort sehr geprägt worden, denn ich bin erst mit 17 nach Deutschland zurückgekehrt. Danach machte ich Abitur in Oberbayern am Rande der verschneiten Alpen, die ich bis heute sehr liebe. Insofern bin ich das Autofahren in höheren Lagen auch im Winter gewöhnt. Ebenso das Pendeln in entferntere Kirchengemeinden, denn diese Situation hatte ich schon früher eine Zeit lang zwischen Undenheim und Worms.

Praktisch wird mein Dienst bei Ihnen mit der Evang. Kirchengemeinde Undenheim-Friesenheim genau hälftig aufgeteilt werden und zwar arbeite ich laut Planung die Werktage Dienstag und Freitag und 1,5 Wochenenden im Monat im Welzbachtal. Den Gottesdienstplan für 2023 haben wir bereits auf die neue Situation abgestimmt, auch in Bezug auf die besonderen Festtage. Ihre Kirchenvorstände haben mit mir besprochen, dass nicht zu viel verändert werden soll, da es sich bei meinem Dienstauftrag bei Ihnen ja um einen zeitlich befristeten Abschnitt meiner Dienstzeit vor der anstehenden Pensionierung handelt.

Ich möchte gerne, dass die Menschen von heute in der Kirche vorkommen und die moderne Welt, in der wir alle leben. In meinen ersten Gottesdiensten bei Ihnen konnte ich schon feststellen, dass daran ein Interesse besteht. Da leider heute doch viele nur noch dann in unsere Kirchen kommen, wenn sie einen konkreten Anlaß haben, sind mir Gottesdienste mit konkreten Anlässen besonders wichtig: Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung, Gottesdienst mit thematischer Widmung im Kirchenjahr – wie zuletzt Fastnacht – aber auch Festgottesdienste in Zusammenarbeit mit Vereinen am Ort der Feste, Jubiläen und anderes mehr.

Genauso wichtig ist mir natürlich auch die seelsorgerliche Betreuung der Menschen in der Gemeinde. Meine Erfahrung ist dabei, daß es vor allem auf einen offenen und freundlichen Umgang mit den einzelnen Menschen ankommt, denn oft ist es vor allem das Zuhören, was Menschen in Zeiten des Leides am nötigsten brauchen.

Ich möchte gerne, dass diejenigen, die sich für die Kirche engagieren auch für sich selbst etwas gewinnen. Das können ganz verschiedene Dinge sein: etwas Geselligkeit und Spaß zu erleben, das Gefühl etwas Wichtiges für andere tun zu können, sich weiter zu entwickeln oder vor vielen Menschen zu reden und Ihnen etwas Positives über Gott, sich selbst und die Welt mitzuteilen. Genau das möchte ich nämlich auch für mich selbst und die „Goldene Regel“, die Jesus uns für unser Leben ans Herz gelegt hat, lautet doch

„Behandelt die Menschen so, wie ihr von Ihnen behandelt werden wollt.“ (Matthäusevangelium 7,12)

Gottes Segen im Jahr 2023 wünscht Ihnen

Ihr

Pfarrer Dr. Holzbrecher

Der Liturgiekreis geht neue Wege

In diesem Jahr geht der Liturgiekreis neue Wege. Wir probieren aus.

In meiner Ausbildung als Lektorin, die ich erfolgreich abgeschlossen habe,  habe ich den Bibliolog kennen gelernt. Das ist eine Methode sich einen Bibeltext mit allen Sinnen zu erschließen. In der Sommerkirche letztes Jahr in Frei-Weinheim hatte ich das Glück gleich an noch einem Bibliolog teilnehmen zu dürfen. Frau Lohmann hat uns die Geschichte der Ehebrecherin vorgestellt. Ich konnte sie gewinnen, dieses Jahr in der Fastenzeit unseren Gottesdienst in Ober-Hilbersheim mitzugestalten und einen Bibliolog der Gemeinde vorzustellen. Wir treffen uns an einem Mittwoch, den 29.03.2023 im Pfarrheus und wollen die biblische Geschichte von Simon Petrus, der von Jesus als Jünger berufen wird, mit allen Sinnen erfahren. Wir freuen uns sehr darauf – in der nächsten Ausgabe erzähle ich dann, was wir erlebt haben.

Karin Bitz

Jubelkonfirmation am 29.05.2023 für alle 3 Gemeinden

Auch im Jahr 2023 soll wieder eine Feier der Jubelkonfirmation stattfinden.

Alle Kirchengemeindemitglieder die in diesem Jahr 25, 50, 60, 65….jähriges Jubiläum feiern sind dazu herzlich eingeladen.

Bei Interesse melden Sie sich bitte im Ev. Pfarrbüro in Appenheim Tel. 06725/992170 oder per E-Mail

Die Jubelkonfirmation wird am Pfingstmontag, den 29. Mai 2023 in Ober-Hilbersheim stattfinden.

Kirchenvorstand Ober-Hilbersheim

Wir brauchen/suchen Dich!!

Der Kirchenvorstand Ober-Hilbersheim braucht Unterstützung. Wenn Du mindestens 18 Jahre alt, konfirmiert und evangelisch bist und Lust hast bei uns im Kirchenvorstand mitzuarbeiten, melde Dich bitte bei jedem KV-Mitglied oder im Pfarramt in Appenheim:     

Die Prädikantenausbildung oder „wie lerne ich Gottesdienst?“

Mein Name ist Karin Bitz und ich gestalte gerne alternative Gottesdienste. Das mache ich schon ganz lange. Angefangen hat es direkt nach der Konfirmation. Wir haben uns im Jugendraum in Nackenheim getroffen und mit dem Jugendpfleger allerhand Blödsinn angestellt. Dann kam die Idee einen eigenen Gottesdienst zu gestalten. Also nahm ich meine Gitarre, setzte mich auf die Stufen vor dem Altar und wir haben neue Kirchenlieder gesungen.

Heute leite ich den Liturgiekreis der 3 Welzbachtal-Gemeinden Appenheim, Nieder- und Ober-Hilbersheim. Wir suchen uns aktuelle Themen aus und gestalten Gottesdienste mit modernen Liedern passend zum Thema.

Eigentlich hatte ich gar keine Ahnung von Gottesdiensten. Ja, so ab und zu bin ich mal in die Kirche gegangen. Meistens waren mir die Gottesdienste zu langweilig oder die Predigt zu lang.

Und dann kam die Zeit, da wollte ich mehr wissen. Eine Freundin war Prädikantin. Bei ihr war der Gottesdienst immer spannend. Auch unsere letzte Pfarrerin brachte den Schwung in die Kirche, den ich so lange vermisst hatte. Nun ist sie weg. Und wir werden in unseren 3 kleine Gemeinden keinen neuen Pfarrer mehr bekommen. Sparmaßnahme. Also – Selbermachen!

Noch eine Ausbildung? Neben Hauptberuf, Yoga-Schule und Praxis war das nicht möglich. Jetzt gehe ich nicht mehr arbeiten in meinem Hauptberuf und dann kam Corona.

Für unsere alternativen Gottesdienste haben wir uns was einfallen lassen. Wir haben im Kirchgarten gefeiert oder YouTube Videos gedreht.

Der Wunsch mehr zu wissen wurde immer stärker. Prädikantenausbildung. Ich habe mich angemeldet und wir haben uns das erste Mal in Nackenheim (meine Gottesdienstwurzeln) in einem Zelt getroffen. Es war fürchterlich kalt. Von den 30 Angemeldeten sind 10 übrig geworden. Durch Corona ist der Unterricht lange ausgefallen. So richtig angefangen haben wir erst im letzten Jahr – drinnen. Wir treffen uns 1-2x pro Monat für 2 Stunden. „Unterricht“ ist nicht das richtige Wort, denn es ist kein Lernen mit dem Kopf. Wir erleben Gottesdienst.  Spannend und sehr kurzweilig erfahren wir gemeinsam, was Liturgie bedeutet, wie ein Gottesdienst aufgeteilt ist. Beim Wochenende über Präsenz im Gottesdienst lernten wir segnen und was eine Lesung ausmacht. Beim letzten Treffen haben wir gefühlt das Gesangbuch durchgesungen. Carsten Lenz hat uns eine Übersicht der Gesangbuchlieder erstellt, die man mit der Gemeinde gut singen kann. Tat das gut, mal wieder so richtig zu singen. Wir wurden mit jedem Lied lauter. Mir war es gar nicht bewusst wie viele Lieder ich kannte und mitsingen konnte. Wunderschön!

Die Zeit verfliegt im Nu. Und es macht riesig Spaß.

Theoretisch ist die Ausbildung in 2 und mehr Abschnitte eingeteilt. Früher war es eine Prädikanten-Ausbildung. Heute durchlaufen wir erst die Ausbildung zum Lektor oder Lektorin. Wir dürfen dann schon Gottesdienste leiten, aber nur nach den Vorgaben der EKHN. Danach kommt der 2. Teil, die eigentlich Prädikanten-Ausbildung. Die Berechtigung Hochzeiten oder Beerdigung durchzuführen bedarf dann noch mal separate Fortbildungen.

Praktisch wird die Ausbildung von einem Mentor oder einer Mentorin begleitet. Ich habe die ganz große Ehre von Pfarrerin Hassinger zu lernen. Ich darf Gebete und Fürbitten passend zum jeweiligen Gottesdienst schreiben, den Psalm mitlesen und auch bald mit Unterstützung des Kirchenvorstandes einen ganzen Gottesdienst gestalten. Es macht mir sehr viel Spaß und ich bin sehr herzlich in der Gemeinde Gau-Algesheim und Ockenheim aufgenommen worden.

Karin Bitz, Nieder-Hilbersheim

Abschied von unserer Gemeindepädagogin Magarete Ruppert

Zeit für ein neues Kapitel

Konfirmandenunterricht am Dienstag und Konfirmationen an nahezu allen Sonntagen im Mai, DIEbänd, Jugendtreffs und Jugendgottesdienste, überhaupt Gottesdienste mit und ohne den Liturgiekreis, Kreative Tage zweimal im Jahr und einige Freizeiten – dies waren meine vornehmlichen Tätigkeiten als Gemeindepädagogin in den Kirchengemeinden Appenheim, Nieder- und Ober-Hilbersheim. Mit drei Jugendlichen ging es in Nieder-Hilbersheim im April 2014 los. Aus den damals 14 und 15Jährigen sind 22 und 23Jährige geworden, junge Erwachsene. Sie ab und an zu treffen zeigt mir, wie die Zeit vergangen ist. Nun beginnt für mich ein neues Kapitel. Aus einem kleinen Anteil von Religionsunterricht an der IGS in Ingelheim wird zum Schuljahr 22/23 eine halbe Stelle. Kirche nahe bei den Menschen ist das, was mir der Leitsatz für alle Angebote war und ist. Nirgendwo begegnen Jugendliche der Kirche intensiver als in der Schule. Deshalb zieht es mich dorthin. Es wird notwendig, meine Stelle neu aufzuteilen und auszurichten. So verabschiede ich mich zum Ende der Sommerferien aus Ihren und euren Gemeinden. Danke allen, die mit mir Stücke dieses Weges gegangen sind. Für mich sind einige Menschen und die wunderbare Landschaft Teil meiner „Wahlarbeitsheimat“ Rheinhessen geworden. Ich wünsche Ihnen und euch alles Gute, Gemeinschaft und Offenheit für das, was kommt, sowie Gottes Segen.

Margarete Ruppert

Gemeindepädagogin