„Wir müssen rausgehen und zeigen, dass wir da sind!“

Der neue DSV-Vorsitzende Helmut Lohkamp möchte sich für eine „Hör- und Verstehmission“ einsetzen
Der neue DSV-Vorsitzende Helmut Lohkamp blickt optimistisch mit dem für ihn typischen Quäntchen Humor in die kirchliche Zukunft. Foto:HilkeWiegers

Ehrenamtliches Engagement für seine Kirche von der Gemeindeebene angefangen über das Dekanat bis hin zur Landeskirche, das ist für Helmut Lohkamp, Kirchenmitglied in der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirchengemeinde in Ingelheim, eine Selbstverständlichkeit – seit vielen Jahren. Ja, man kann sagen, für den am Niederrhein geborenen IT-Fachmann und seine Familie gehört das Engagement für Andere zum Leben dazu. Anpacken, wo man gebraucht wird, mitreden dort, wo es notwendig ist. Am 21. Januar 2022 wurde der 73-Jährige nun auf der jüngsten Synode des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim von den Vertreterinnen und Vertretern der 42 Kirchengemeinden des Dekanats mit großer Mehrheit zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstandes gewählt.

Seit langen Jahren Mitglied in DSV und Landessynode
Es ist das höchste Amt, das ein Ehrenamtlicher auf Dekanatsebene innehaben kann. Die Synodalen entschieden sich damit für einen Mann, der nicht nur als Mitglied des Dekanatssynodalvorstandes über viel Erfahrung in der Leitung eines Dekanats verfügt, sondern auch als Mitglied der Landessynode an den Entscheidungen auf Landeskirchenebene mitgewirkt hat und auch noch mitwirken wird. Schon den Fusionsprozess der beiden Dekanate Ingelheim und Oppenheim hat er als DSV-Mitglied mit begleitet und sieht sich jetzt vor die Herausforderung des Zukunftsprozesses ekhn2030 gestellt, den die EKHN 2019 gestartet hat, damit die Landeskirche angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und knapper werdender Ressourcen eine ausstrahlungsstarke Kirche bleibt.

Mehr miteinander reden und so besser kennenlernen
Zu diesem Zukunftsprozess gehört, dass sich die Gemeinden zu Nachbarschaften zusammenschließen, in denen die Aufgaben der Pfarrerschaft und hauptamtlich Mitarbeitenden neu strukturiert und auch die vorhandenen kirchlichen Gebäude auf ihre Zukunftsfähigkeit hin geprüft werden. Schon Ende 2023 soll die Dekanatssynode die Nachbarschaften und deren Grenzen beschließen; 2026 stehen Beschlüsse zu den zu erhaltenden Gebäuden an. Da sind bei einigen Gemeinden sehr dicke Bretter zu bohren und das weiß der neue DSV-Vorsitzende Helmut Lohkamp: „Wenn wir da etwas erreichen wollen, dann müssen wir mehr miteinander reden und uns über dieses „miteinander reden“ auch kennen lernen. Dann fällt vieles leichter.“

„Mehr Akzeptanz für Nachbarschaften und Umstrukturierungen erreichen“
Die Besuche, die die Mitglieder des Dekanatssynodalvorstandes bereits im vergangenen Jahr bei Kirchenvorständen des Dekanats gemacht haben, um die anstehenden Veränderungen vorzustellen und zu diskutieren, hält Helmut Lohkamp deshalb für einen ersten wichtigen Schritt: „Es ist ja häufig von „denen da oben“ die Rede, wenn vom DSV gesprochen wird, aber das ist aus meiner Sicht total falsch, denn die DSV-Mitglieder sind ja von den Gemeinden in den DSV gewählt worden, um für die Gemeinden zu sprechen und nicht um irgendwelche Machtpositionen auszuüben.“ Um so wichtiger ist es für ihn, dass „DSV und Gemeinden zusammenrücken. Wenn sich da ein Gegeneinander entwickelt, kommen wir kein Stück weiter. Wir müssen mehr Akzeptanz für die Nachbarschaften und die Umstrukturierungen erreichen, denn die Alternative ist, dass wir uns als Kirche aus der Fläche zurückziehen. Dann gibt es nur noch kirchliche Zentren und drum herum weiße Flächen. Aber wir wollen die ganze Region befähigen, Kirche am Leben zu halten“.

Auf „Zuhör- und Verstehmission“ gehen
Angesichts der zurückgehenden Zahl von Kirchenmitgliedern wünscht sich der neue DSV-Vorsitzende, „dass wir nicht sagen, da wird noch einiges auf uns zukommen, sondern wir werden auf einige zukommen. Wir müssen jetzt tätig werden. Wenn man andere Leute dabeihaben will, muss man Veränderungen akzeptieren, Dinge zulassen, Dinge probieren, auch wenn sie schiefgehen. Und vor allen Dingen nicht sagen, wir machen das und das, sondern: Was brauchst du von uns?“ Helmut Lohkamp nennt das eine Zuhör- und Verstehmission. Er ist überzeugt: „Wir müssen rausgehen, zeigen, dass wir da sind, dass wir als Ansprechperson noch eine Rolle spielen können.“ Um all‘ dies zu erreichen, dafür braucht es viel Zeit. Sein ehrenamtliches Engagement hat der Familienvater, der mittlerweile auch acht Enkel hat, zumindest auf der Ebene seiner Heimatgemeinde zurückgefahren. Noch bleibt Zeit für seine Hobbies Fotografieren und Holzbearbeitung, aber schon jetzt versammeln sich immer mehr Termine in seinem – natürlich – digital geführten Terminkalender. Ein Glück, dass der DSV-Vorsitzende durch seinen auch neu gewählten ehrenamtlichen Stellvertreter Dietrich Mannes ebenso wie durch DSV-Mitglied Hans-Peter Rosenkranz als Versammlungsleiter Unterstützung und Entlastung findet.

Freie Termine beim „Lebendigen Adventskalender“

Noch können Interessierte beim Adventsfenster mitmachen. Die Abende am 2., 3., 4., 5., 6., 7., 8., 10., 12., 13., 14., 15., 16., 17., 18., 30. und 21. Dezember sind noch frei. Vergebene Termine sind im Veranstaltungskalender zu finden. Die Gastgeber laden an ihrem Adventsabend um 18 Uhr ein, das geschmückte Fenster wird feierlich geöffnet und mit Liedern, Geschichten oder Lesungen eine kleine Andacht gestaltet. Dazu kann es Kekse und Punsch geben. 

Der lebendige Adventskalender findet vor dem Haus auf der Straße, im Hof oder Garten statt, nicht im Haus. Es sind alle Familien, Vereine und andere Appenheimer eingeladen, sich zu beteiligen.

Die Durchführung des Abends findet wie gewohnt, aber unter Einhaltung der 3G-Regel statt, die Corona-Auflagen sind nicht kompliziert. Die Bücherei Klappentext stellt ein Empfangspult mit Desinfektionsmittelspender, Luca-App und Kontaktlisten zur Verfügung. Wegen der Terminvergabe bitte zeitnah melden unter oder 0170-2702355.

Der „Lebendige Adventskalender“ findet statt und sucht Mitwirkende

Trotz und gerade wegen Corona möchten wir in diesem Jahr gemeinsam den „Lebendigen Adventskalender“ feiern. Dazu suchen wir noch Familien, Vereine und andere Appenheimer, die sich daran beteiligen möchten. Der „Lebendige Adventskalender findet wie gewohnt, aber unter Einhaltung der 3G-Regel statt, die Corona-Auflagen sind nicht kompliziert. Die Bücherei Klappentext stellt ein Empfangspult mit Desinfektionsmittelspender, Luca-App und Kontaktlisten zur Verfügung. Wegen der Terminvergabe bitte zeitnah melden unter oder 0170-2702355.

Liturgiekreisgottesdienst zur Einführung des neuen Konfirmandenjahrgangs

26.06.2021 | Evangelische Kirchengemeinden Appenheim, Nieder-Hilbersheim, Ober-Hilbersheim

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns Gottesdienst zu Feiern!

Der Liturgiekreis unserer 3 Gemeinden hat anlässlich der Einführung des neuen Konfirmandenjahrgangs einen Gottesdienst zum Thema „Sehnsucht nach Freiheit“ gestaltet. Mitgewirkt haben zusätzlich Maresa Biesterfeld mit dem liturgischen Teil und DIEbänd.

Lieder:

1) Sei getrost und unverzagt

2) Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer, EG 610

3) Du stellst meine Füße auf weiten Raum

4) Wir sind alle unterwegs, EGPlus 136

Link: https://www.youtube.com/watch?v=rSLIXwlYW78

„Es ist den Menschen nicht egal, wenn es um ihre Kirche geht“

Positiver Trend bei den evangelischen Kirchenvorstandswahlen

Eine sehr erfreuliche Wahlbeteiligung und eine Zunahme des Anteils von Frauen in den Kirchenvorständen, das sind die wesentlichen Ergebnisse der Kirchenvorstandswahlen auch im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim. Rund 1,2 Millionen Wahlberechtigte waren am 13. Juni 2021 in der gesamten Evangelischen Kirche Hessen und Nassau dazu aufgerufen, über die Besetzung des Leitungsgremiums in ihren Gemeinden zu entscheiden. Und erfreulich viele folgten dem Wahlaufruf. So nahm die Wahlbeteiligung nicht nur landeskirchenweit deutlich zu (von 2015 18,5 % auf 2021 25 %), auch im Dekanat Ingelheim-Oppenheim wählten mit rund 30 % fast ein Drittel der 40 085 Wahlberechtigten (zum Vergleich: 2015 lag die Wahlbeteiligung in den Dekanaten Ingelheim und Oppenheim jeweils bei 20 %).

Als eine der Ursachen für den Anstieg der Wahlbeteiligung gilt – auch landeskirchenweit – die Tatsache, dass sich viele Kirchengemeinden angesichts von Corona für eine reine Briefwahl entschieden haben. Erstmals wurde auch in einigen Gemeinden des Dekanats den Wahlberechtigten eine Online-Wahl angeboten. Die meisten Wählerinnen und Wähler hatten ihre Stimmen am Wahlsonntag bereits per Briefwahl abgegeben. Trotzdem gingen noch viele Menschen bei strahlendem Sonntagswetter unter Einhaltung der Hygiene-Regeln in die Wahllokale. Den meisten Betrieb verzeichneten die Wahllokale nach den Sonntagsgottesdiensten.

Der stellvertretende Präses des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim, der Schwabsburger Hans-Peter Rosenkranz, ordnet den positiven Trend außerdem in einen weitergehenden Zusammenhang ein: „Es hat sich durch die Wahlbeteiligung bestätigt, was uns schon während der Corona-Pandemie aufgefallen ist: Die Angebote unserer Kirchengemeinden vor Ort werden dankbar angenommen, die Besucherzahlen und die Kollekten sind hoch. Und offenbar ist auch der Wille zum Mitgestalten bei unseren Kirchenmitgliedern ungebrochen, und sei es nur durch die Abgabe eines Stimmzettels. Es ist den Menschen nicht egal, wenn es um ihre Kirche geht.“

Eine weitere Besonderheit der Wahl, die sich auch in der gesamten EKHN zeigte, ist der steigende Anteil von Frauen in den Kirchenvorständen: Von den im Dekanat insgesamt 366 Kandidierenden sind 62 % Frauen. Damit setzt sich ein Trend fort, der sich bei den Kirchenvorstandswahlen im Jahr 2015 schon abgezeichnet hat: Schon damals waren unter den Kandidierenden der beiden damals noch nicht fusionierten Dekanate Ingelheim und Oppenheim mehr als 50 % Frauen.

Die am 13. Juni gewählten Kirchenvorstände sind für sechs Jahre gewählt worden. Ihre Amtsperiode beginnt am 1. September 2021. Kirchenvorstände gelten als besonderes evangelisches Markenzeichen. Sie sind für den Kurs der Gemeinde vor Ort verantwortlich und entscheiden beispielsweise über die neue Pfarrerin ebenso wie über die Dachsanierung und die Ausrichtung der kirchlichen Kindertagesstätte.

Hilke Wiegers Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim

Kauf des evangelischen Gemeindehauses

Am Sonntag, 13. Juni 2021 können alle Appenheimer darüber abstimmen, ob die Ortsgemeinde das evangelische Gemeindehaus in der Hauptstraße 39 kaufen soll oder nicht.

Rückblick:
Es steht fest, dass die Kirchengemeinde das evangelische Gemeindehaus verkaufen muss. Bevor eine Privatperson das Gebäude kaufen kann, hat die Ortsgemeinde das Vorkaufsrecht. Da sich der Gemeinderat erst für und dann gegen einen Kauf ausspricht, entsteht eine Initiative, die ein Bürgerbegehren fordert. Mit dem Sammeln von genügend Unterschriften und der Vorlage in der Gemeinderatssitzung ist der Bürgerentscheid auf den Weg gebracht. 

Daraufhin können die Ortsverwaltung, der Ortsgemeinderat, die Fraktionen und die Vertreter des Bürgerbegehrens dazu Stellung nehmen und ihre Gründe darlegen. Im Amtsblatt Ausgabe 18/2021 sprechen sich fast alle Beteiligten für den Kauf aus.

Die Wahlbenachrichtigungen werden den Wählern zugestellt, diese können nun per direkter Demokratie für oder gegen den Kauf des evangelischen Gemeindehauses durch die Ortsgemeinde abstimmen.

Was für den Erhalt des Hauses spricht, kann man hier sehen:

Präses Helmar Richter von seinem Amt zurückgetreten

Die Amtsgeschäfte übernimmt sein Stellvertreter Hans-Peter Rosenkranz

Dekanat Ingelheim/Oppenheim, MitarbeiterInnen Februar 2019 © Bernd Eßling

Der Vorsitzende des Synodalvorstands des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim (DSV), Helmar Richter, ist aus gesundheitlichen Gründen mit Wirkung zum 18. Mai 2021 von seinem Amt zurückgetreten. Die Amtsgeschäfte des Präses werden bis zur Dekanatssynode am 29. Oktober 2021 von dem stellvertretenden Präses, Hans-Peter Rosenkranz, weitergeführt.

Helmar Richter war zunächst sechs Jahre Mitglied des DSV in Oppenheim und im Anschluss fast 18 Jahre DSV-Vorsitzender – zuerst im Dekanat Oppenheim, dann im fusionierten Dekanat Ingelheim-Oppenheim. Der Mathematiker hat die Fusion der beiden Dekanate Ingelheim und Oppenheim maßgeblich begleitet.

Aus diesem Grunde dankt sowohl die Kirchenleitung als auch das Dekanat Helmar Richter für seinen Einsatz. Richter war nicht nur in seiner Kirchengemeinde Bodenheim – Nackenheim und in Ostberlin sowie während seiner Studentenzeit in Dresden Kirchenvorsteher, sondern gestaltet auch als Prädikant Gottesdienste.

Zum Abschied wünscht der Präses dem Dekanat für die Zukunft alles Gute und ist sich sicher: „Es wird auch ohne mich gut weitergehen.“

Hilke Wiegers Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim