In der Gemeinde finden ein lebendiger Kindergottesdienst,
eine aktive Jugend- und auch Seniorenarbeit statt. Wöchentlich treffen sich
Mütter und Väter des Eltern-Kind-Kreises mit ihren Kleinkindern im
Gemeindehaus. Die Gemeindebücherei befindet sich im Gemeindehaus und bietet ein
breites Angebot für jedes Lesealter.
Urkundlich erwähnt ist die dem Erzengel Michael geweihte
Kirche erstmals im Jahr 1368.
Drei verschiedene Bauperioden kann man unterscheiden:
Der
Bau, von dem die mächtigen Grundmauern des jetzigen Chores herrühren war bei
weiten der Kleinste. Er wurde auf einer heidnischen Opferstätte errichtet und
stammt aus der Zeit des romanischen Baustils.
Das
Langhaus, oder das „Kirchenschiff“ wurden viel später angebaut, ca. 1150-1450
während der Zeit der Gotik. An der Südwestseite befand sich eine spitzbogige
Tür, die aber später wieder zugemauert wurde.
In der
Reformationszeit wurde Appenheim evangelisch. Wir gehörten zur Kurpfalz, die
Religion wurde vom Landesvater bestimmt. Dieser war kurze Zeit lutherisch,
später reformiert. Im 18. Jahrhundert hatten alte Adelsgeschlechter aus dem
Rheingau hier das Zehntrecht. Dafür mussten sie die Kirche und das Pfarrhaus
unterhalten, kamen diesem aber nur unvollkommen nach. Die Kirche verwahrloste.
Nach vielen Klagen der Appenheimer musste die Familie, die das Patronatsrecht
zugesprochen bekommen hatte (von Greiffenklau) die Kirche (laut Urteil) neu
aufbauen.1761-64 baute man auf den alten Fundamenten des Chores und des
Langhauses die Kirche neu auf. Dabei wurden die Mauern durchgängig
wiederverwendet und nur Fenster und Türen umgestaltet. 1907 begann der Aufbau
unserer 36 m hohen Drei-Hauben-Turms. Drei neue Glocken aus Bronze wurden
angeschafft. (Nur noch die Kleinste hängt heute im Kirchturm. Die beiden
anderen wurden schon 2-mal ersetzt. Die größte der Glocken mit ca. 1050 kg ist
erst 2018 wieder in Bronze angeschafft worden.
Zur Innenausstattung:
Besonders schön gelungen ist die Kanzel aus dem Jahr 1776.
(Ein plumpes Holzkreuz auf dem Schalldeckel wurde 1905 durch eine Taube
ersetzt. Sie wurde kunstvoll in Thüringen geschnitzt und hat einen Ölzweig im
Schnabel.) In diesem Jahr beschloss man auch den Orgelneubau. Denkmalpfleger
schrieben die Wiederverwendung des alten Gehäuses vor. Prächtige Glasmalereien
auf den prächtigen Fenstern erweckten Aufmerksamkeit. Sie passen zum Barockstil
der Kirche und zeigen Szenen aus dem neuen Testament. Den alten Taufstein holte
man nach dem Turmbau aus dem Kirchgarten. Er fand gleich rechts hinter dem
Eingang Platz, ist aus Granat und dürfte aus dem 11. Jahrhundert stammen. (In
der Reformationszeit wurde er zusammen mit Altären, Heiligenfiguren usw. aus
der Kirche entfernt.) Seit 1976 steht er an seinem heutigen Platz. Der Altar
ist kein wertvolles Stück und erst 1989 an die Stelle eines Tisches getreten,
wie er in der reformierten Kirche üblich ist. Heute ist unsere Gemeinde uniert.
Schauen sie sich unsere Kirche genauer an, sie ist sehr
sehenswert!
Bis 1833 befand sich um die Kirche der Friedhof. Außerdem
stand am hinteren süd-östlichen Teil eine Schule. (sie wurde abgerissen,
nachdem die ev. Kirchengemeinde 1857 ein neues Schulhaus bauen ließ. Heute
befindet sich in diesem Haus der Bankschalter der Mainzer Volksbank, die auch
Eigentümerin d es Gebäudes ist.)
Das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Appenheimer
Kriegsteilnehmer 1870/71 steht seit 1874 neben der Kirche (erst auf der Straße).
1953 wurde es an die heutige Stelle versetzt.) Die Säule trägt die Germania.
Als Erinnerung an den gewonnenen Krieg wurde vor der Kirche
auf dem Platz eine Friedenslinde und etwas oberhalb anlässlich des 100.
Geburtstages von Kaiser Wilhelm I. 1897 die Gedächtnislinde gepflanzt. (Genau
wie die Turmuhr gehört sie der politischen Gemeinde.)
Kindergottesdienst findet an jedem Sonntag statt. Gerne
werden „etwas andere“ musikalische Gottesdienste mit der Gruppe „DIEbänd“
gefeiert, zum Beispiel am Buß- und Bettag, zur Einführung der Konfirmandinnen
und Konfirmanden, zum Gemeindefest und zum Bauernmarkt. Regelmäßig treffen sich
der Seniorenkreis, die Seniorensportgruppe und der Eltern-Kind-Kreis.
Die Kirche wurde nach einem Brand 1744/45 wieder in Stand
gesetzt es gibt eine Bernhard-Orgel aus dem Jahr 1893. Neben der Kirche
befindet sich eine behindertengerechte kommunale Wohnanlage mit angeschlossenem
Gemeindezentrum. Ein Besuch des Handwerker- und Bauernmarktes am dritten
Wochenende im Oktober lohnt sich.
In der Gemeinde finden regelmäßig Kindergottdienste und
Treffen des Seniorenkreises statt. Wöchentlich treffen sich Mütter und Väter
des Eltern-kind-Kreises mit ihren Kleinkindern im Gemeindehaus. Der Kirchenchor
bereichert mit seinem Gesang die Gottesdienste.
Die im neugotischen Stil erbaute Kirche enthält in ihrem
Kern einen romantischen Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert. Sehenswert ist der
sogenannte Dorfmittelpunkt. Das historische Zentrum der Gemeinde besteht aus
einem renovierten Fachwerkgebäude, in dem sich ein Museum, Versammlungs- und
Ausstellungsräume sowie eine Gaststätte befinden. Neben einem urigen Innenhof
findet sich auf einem großen Platz ein Brunnen. Hierbei handelt es sich um eine
Sandstein des Mainzer Künstlers Andreas Graffè, der sich des Ober-Hilbersheimer
Wappentiers, dem Pferd, angenommen hat.