Sein Glaube war sein Kompass

Das Dekanat trauert um seinen DSV-Vorsitzenden Helmut Lohkamp

EKHN Synodale Helmut Lohkamp Foto aufgenommen am 20.05.2022 Foto: Rolf Oeser

Helmut Lohkamp war ein Mensch, wie Kirche ihn braucht, schon immer gebraucht hat und auch in Zukunft brauchen wird: Im festen Glauben verankert, voller praktischer Nächstenliebe, offen, zupackend, mit Weitsicht – über Jahrzehnte ehrenamtlich engagiert. Der Tod des 76-jährigen Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstandes im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim Ende August 2024 reißt eine große, schmerzliche Lücke auch in seiner Gemeinde, der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde in Frei-Weinheim, im Dekanat und in der EKHN-Synode, der Lohkamp als Synodaler 15 Jahre angehört hat.

Erst kürzlich zeigte sich bei der Verleihung der EKHN-Ehrennadel an den gebürtigen Rheinländer, wie geschätzt und anerkannt der IT-Fachmann auf allen Ebenen war. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Ingelheimer Versöhnungskirche würdigte die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land, Pfarrerin Henriette Crüwell, Helmut Lohkamp mit den Worten: „Diese Ehrennadel ist ein Zeichen für das Gute, all das Gute, was Dir je für die Kirche eingefallen ist, und was Du tatkräftig umgesetzt hast.“

Und Helmut Lohkamp – damals schon von seiner Erkrankung schwer gezeichnet – freute sich über all die Zuneigung und aufrichtige Anerkennung seiner Lebensleistung, die ihm an diesem Tag entgegenbracht wurde. Mit seiner Tapferkeit angesichts der fortschreitenden, absehbar tödlichen Krankheit tröstete er, der eigentlich hätte getröstet werden müssen, Familie, Freunde und Wegbegleiter. Er verkörperte den Leitsatz, der ihn auch durch seine letzten Lebensmonate trug: „Mein Leben ist ein Geschenk. Es ist wie ein Netz, an dem ich mit und für andere gewebt habe. Dieses Netz hat mich immer gehalten und hält mich jetzt.“

Und ein großes Netzwerk hat Helmut Lohkamp wahrhaftig durch sein kirchliches Engagement gewebt. Ob nun durch sein Anpacken in der Gemeinde, bei unzähligen Gottesdiensten und Veranstaltungen, sein langjähriges Mitwirken in Kirchenvorstand und Dekanatssynode, bei der jahrzehntelangen Betreuung des Gemeindebriefs und der Website oder bei der Mitarbeit in gemeindeübergreifenden Projekten wie „Gemeinsam Evangelisch“ oder den „Ehrenamtslotsen“, im DSV des Dekanats, in der EKHN-Synode und etlichen ihrer Ausschüsse, im Kuratorium der EKHN-Ehrenamtsakademie und im Vorstand des Partnerschafts-Ausschusses der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land mit der indonesischen Partnerkirche. Immer galt: Auf Helmut Lohkamp ist Verlass. Seine Tatkraft, sein Optimismus und sein Humor waren sein Markenzeichen.

Sein Rückhalt war seine Familie, die ihn in allem unterstützte. Seine Basis war sein Glaube, wie es der Dekan des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim, Pfarrer Olliver Zobel, bei der Verleihung der EKHN-Ehrennadel an Helmut Lohkamp treffend beschrieb: „Dein Glaube war dein Kompass, mit diesem Kompass konntest Du Dein Schiff in den Wind stellen und so die Kraft finden, so Vieles zu bewirken.“ Das bleibt.

Hilke Wiegers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit EV. Dekanat Ingelheim-Oppenheim

Kirchensteuer

Immer mehr Menschen verlassen die Kirche, weil sie den Wert und die Verwendung ihrer Kirchensteuer nicht mehr nachvollziehen können. Deshalb wurde die Website www.kirchensteuer-wirkt.de ins Leben gerufen. Sie soll auf ansprechende Weise zeigen, wie wichtig und sinnvoll unsere Beiträge sind und dabei helfen, die vielfältigen positiven Auswirkungen der Kirchensteuer besser zu verstehen.

Dekanat Ingelheim-Oppenheim verzeichnet hohen Anstieg der Taufen

Dekanatssynode tagte zu Verkündigungsdienst und Gemeindewechsel

Foto: Leone

Eine richtig gute Nachricht prägte die 5. Tagung der II. Synode des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim: Die Gesamtzahl der getauften Kinder bis zehn Jahren ist 2022 im Dekanat im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. Damit steht das Dekanat innerhalb der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) an fünfter Stelle. Diese frohe Botschaft überbrachte Mitte März den im Schwabsburger Gemeindehaus tagenden Synodalen kein Geringerer als Oberkirchenrat Jens Böhm, seines Zeichens Personaldezernent der EKHN.

Ein zentraler Bestandteil des Zukunftsprozesses „ekhn2030“

Aber nicht allein wegen dieser hoffnungsvollen Botschaft war Böhm als Referent zur Dekanatssynode eingeladen worden. Sein Thema war das neue Verkündigungsdienstgesetz der EKHN, das als zentraler Bestandteil des Zukunftsprozesses „ekhn2030“ innerhalb der Landeskirche gilt und im November 2023 von der EKHN-Landessynode beschlossen wurde. Dieses Gesetz sieht vor, dass ab 2025 die Pfarrpersonen, GemeindepädagogInnen und KirchenmusikerInnen sich nicht mehr nur um einzelne Gemeinden kümmern, sondern gemeinsam Verantwortung für die Nachbarschaftsräume tragen.

„So Kirche sein, dass wir auch zuversichtlich in dieser Kirche leben“

Oberkirchenrat Böhm fasste die Motivation zu diesem Gesetz mit folgenden Worten zusammen: „Hinter dem Verkündigungsdienstgesetz verbirgt sich eine ganz große Aufgabe: Kirche zu sein, aber mit weniger Personal, weniger Finanzen und weniger Mitgliedern. Aber so Kirche sein, dass wir nicht immer nur den Mangel feststellen, sondern auch freudig und zuversichtlich in dieser Kirche leben.“ Schließlich werden sich die Pfarrstellen im Dekanat bis 2030 von derzeit 29 Vollzeitstellen auf 22 reduzieren. Im Bereich der Gemeindepädagogik gewinnt das Dekanat noch eine halbe Stelle hinzu, im Bereich der Kirchenmusik bleiben alle Stellen so erhalten.

Dekanatsübergreifende Gemeindewechsel beschlossen

Mit großer Mehrheit stimmten die Synodalen dem Wechsel der Kirchengemeinden Nieder- und Ober-Saulheim sowie den Kirchengemeinden Partenheim und Vendersheim zum Evangelischen Dekanat Alzey-Wöllstein zu. Gleichzeitig werden ebenfalls zum 1. Januar 2025 – nachdem die Synode des Dekanats Alzey-Wöllstein am 24. März 2023 zugestimmt hat – die Kirchengemeinden St. Johann-Wolfsheim sowie Zotzenheim-Welgesheim ins Dekanat Ingelheim-Oppenheim wechseln. Damit werden die Grenzen der beiden Dekanate an die Landkreisgrenzen angepasst. Das erleichtert z. B. die Zusammenarbeit mit den Kommunen und bildet manchen Lebensbezug der Gemeindemitglieder besser ab.

Haushalt, Gebäudestrukturplan und Transformationsbudget

Weiterhin stand für die Synodalen ­– neben Informationen zum Gebäudestrukturplan und zum Transformationsbudget – die Verabschiedung des Dekanatshaushaltes 2023 auf der Tagesordnung. Ihm stimmten die Synodalen mit großer Mehrheit zu. Und nach der guten (Tauf-)Nachricht für das Jahr 2022 blickt Dekan Olliver Zobel auch auf das Jahr 2023 mit großem Optimismus, denn Ende Juni / Anfang Juli werden im Dekanat zahlreiche Tauffeste unter freiem Himmel stattfinden. „Mal schauen“, so blickt der Dekan optimistisch in die Zukunft, „welche Taufzahlen dann auf der nächsten Synodentagung verkündet werden können.“ Mehr Informationen zu den Tauffesten sind auf der Website des Dekanats unter ekhn.link/U6MkJ9 zu finden.

Hilke Wiegers
Dekanat Ingelheim-Oppenheim; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Die Freude am Herrn ist Eure Stärke“

Neun Lektorinnen und Lektoren und eine Prädikantin ins Amt eingeführt

„Sie machen das Wort Gottes hörbar. Vergessen Sie dabei nie: Das Lächeln kommt vor dem Wort. Die Freude am Herrn ist Eure Stärke“, diese Worte gab die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land, Pfarrerin Henriette Crüwell, am vergangenLektorenen Freitag den neun Lektorinnen und Lektoren und einer Prädikantin mit auf den Weg, die an diesem Abend in der evangelischen Kirche von Schwabsburg mit einem festlichen Gottesdienst in ihr Amt eingeführt wurden.

Foto: Hilke Wiegers

In dieser feierlichen Atmosphäre des Gottesdienstes, an dessen Liturgie auch die stellvertretende Dekanin des Dekanats Ingelheim-Oppenheim, Julia Freund, und Mitglieder des Dekanatssynodalvorstandes mitwirkten, war die Vorfreude der neun Lektorinnen und Lektoren wie auch der neuen Prädikantin deutlich zu spüren, auch eigenverantwortlich Gottesdienste zu halten. Schließlich erfordert die Ausbildung zu diesen Ehrenämtern viel Engagement. Sowohl die frischgebackenen Lektorinnen und Lektoren als auch die in ihr Amt eingeführte Prädikantin haben dazu eine von Pfarrerin Dagmar Diehl und Pfarrer Markus Weickardt entwickelte zweijährige Ausbildung durchlaufen, in der ihnen bei regelmäßig stattfindenden abendlichen Treffen, an Wochenenden und im Rahmen einer Präsenszeit in der Gemeinde Kenntnisse zum Kirchenjahr, Gottesdienstverlauf, Gesangbuch und Fähigkeiten, wie das Sprechen im Kirchenraum vermittelt werden.

Zu den Absolventen der LektorInnen-Ausbildung zählen Andreas Berndt (Harxheim), Dr. Karin Bitz (Nieder-Hilbersheim), Alexandra Dziuron (Wiesbaden), Stefanie Herbert (Wiesbaden), Georg Illing (Nieder-Olm), Irma Kreutzer (Nieder-Hilbersheim), Karin Mikkelsen (Oestrich-Winkel) und Kerstin von Rothkirch und Panthen (Hofheim) sowie Nicole Weisheit-Zenz (Mainz-Drais). Nicht alle werden Gottesdienste im Dekanat Ingelheim-Oppenheim halten, denn ihre Heimatgemeinden liegen außerhalb der Dekanatsgrenzen. Einige kamen von weit her, um sich von Pfarrerin Dagmar Diehl und Pfarrer Markus Weickardt zur Lektorin bzw. zum Lektor ausbilden zu lassen. Aber auch wenn das persönliche Engagement groß ist, viele der Lektorinnen und Lektoren, die im Kurs zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen sind, wollen weiter machen und haben sich schon für die noch umfassendere Prädikanten-Ausbildung angemeldet. Renate Keller aus Oppenheim indes hat diese schon erfolgreich absolviert und wurde von ihrer Mentorin, der Niersteiner Pfarrerin Katrin Berck, am Ende des Gottesdienstes herzlich mit einer Umarmung und einem kleinen Tulpenstrauß beglückwünscht.

Hilke Wiegers
Dekanat Ingelheim-Oppenheim; Presse- und Öffentlichkeitsarbeit