Brandaktuell und ganz bestimmt nicht langweilig ist unsere Lesung: „Adressat unbekannt“ am Sonntag, 10.03.2024 für Erwachsene und Jugendliche im Gemeindehaus.
Wenn Freundschaft zu Feindschaft wird. Um eine deutsch-jüdische Beziehung zur Nazi-Zeit geht es im Briefroman von Kathrine Taylor Kressmann, dem sich der Deutschkurs 10 E1 der IGS Ingelheim angenommen hat. In 18 Briefen und einem Telegramm erzählt „Adressat unbekannt“ von zwei deutschen Freunden, Martin Schulse und Max Eisenstein, die Anfang des 20. Jahrhunderts zusammen sehr erfolgreich eine Kunstgalerie in San Francisco betreiben. 1932 kehrt Martin nach Deutschland zurück und die beiden beginnen eine zunächst innige Korrespondenz, tauschen sich über Berufliches und Privates aus. Doch Martin entwickelt sich nach Hitlers Machtergreifung nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten. „Adressat unbekannt“, 1938 erstmals veröffentlicht, ist ein Buch von beklemmender Aktualität, das die Geschichte eines furchtbaren Verrats und einer bitterbösen Rache erzählt. Kostenlose Tickets kann man unter www.yesticket.org reservieren.
Wenn das Duo „Ein Herz und eine Szene“ die Bühne betritt bleibt kein Auge trocken. In gekonnt leichter und spielerischer Weise zeigen Adriano Werner und Claudia Stump eine Lesung der interaktiven Art. Die Zuschauer können den Abend durch Zurufe mitgestalten und erleben hautnah Theater aus dem Stegreif. Das Besondere an diesem Abend: Ein eigens für Appenheim entworfenes Programm. Passend zur Bücherei gibt es die Premiere von „Die Poesie des Herzens“– Improvisationstheater trifft Literatur.
Die Bücherei Klappentext e.V. lädt im Rahmen ihres einjährigen Jubiläums zu der Theater-Lesung ein. Die begrenzten Tickets können zu den Öffnungszeiten kostenfrei in der Bücherei Oder unter yesticket reserviert werden. Die Bücherei Klappentext e.V. freut sich über eine Spende am Veranstaltungsabend.
Ab dem 1. Dezember kann man unter www.appenheim.net wie bei einem Türchen-Adventskalender jeden Tag ein Video öffnen und eine fortlaufende Weihnachts-Geschichte anhören. Diese wird von Appenheimern für Appenheimer vorgelesen. Der Aufwand im Vorfeld ist für jeden Einzelnen sehr gering. Einige Vorleser sind schon dabei, aber noch sind nicht alle 24 Kapitel vergeben. Wer also Interesse hat, mitzumachen, egal in welchem Alter, meldet sich bitte unter oder 0170-2702355.
Für alle, die nur Zuhören wollen, gibt es noch eine besondere Überraschung: Unter allen Teilnehmern, die sich per Email oder WhatsApp melden, wird an Weihnachten ein weiteres Buch des Autors verlost.
„Könnt Ihr Euch vorstellen, was aus einer solchen Bohne alles werden kann?“ fragt die quirlige Frau am Flipchart die versammelten Appenheimer Kinder. Jeder Platz im evangelischen Gemeindehaus ist besetzt, selbst auf dem Teppich sind die Kleinen noch enger zusammengerückt um dabei zu sein, wenn Nina Dulleck aus ihrem Buch liest und zeigt, wie die Illustrationen dazu entstehen. Gebannt schauen die jungen Zuhörer zu, wie aus der Bohne mit dem Zeichenstift eine Katze wird. Wie ein Hase Gestalt annimmt. Oder sich die nierenförmige Form Strich für Strich zu einem ausgewachsenen Pferd entwickelt.
Eingeladen zur Lesung mit Zeichen-Workshop hatte die ev. Gemeindebücherei anlässlich ihrer Wiedereröffnung. Rückblick: Nach der Gründung vor 32 Jahren war die Bibliothek stetig gewachsen und musste 2012 aus dem Gemeindehaus ausziehen, da der Kindergarten den Platz benötigte. Sie fand Asyl in der Grundschule, musste dort im Sommer aber auch wegen Raummangel raus. Zwangspause, denn lange stand nicht fest, wo die Bibliothek ein neues Zuhause finden könnte. Der alte Raum der Bücherei im Gemeindehaus reichte nicht mehr aus, schließlich hatte sich der Bestand im Lauf der Zeit deutlich erhöht und auch die Ansprüche waren gewachsen. Nach einer Krisensitzung mit dem Kirchenvorstand konnte aber eine tolle Lösung gefunden werden: der Raum im Erdgeschoss kann komplett für die Kinder- und Jugendliteratur genutzt werden, im Mehrzweckraum stehen die Wandschränke für die Romane zur Verfügung und die Krimi-Abteilung ist im Obergeschoss zu finden. Trotzdem musste der Bestand um einige hundert Bücher reduziert werden. Was anfangs ein Wermutstropfen war, stellte sich dann doch als Glück im Unglück heraus. Dadurch, dass die Ladenhüter keinen Platz mehr im Regal wegnehmen, hat das gesamte Angebot an Qualität gewonnen.
Die Wiedereröffnung der Bücherei wurde am 27. Oktober zunächst mit einem Familiengottesdienst gefeiert. Unter dem Motto „Die Welt hinter den Buchstaben“ nahm Verena Reeh die Großen und Kleinen mit, einen anderen Blick auf das Buch der Bücher und die Geschichten darin zu werfen. Alte Geschichten, die durchaus noch einen Bezug zu unserem heutigen Leben haben. Und deshalb verwob die Pfarrerin auch ganz spontan die Wünsche, die die Gemeindemitglieder an ein gutes Buch haben, geschickt in ihre Predigt.
Der Andrang beim anschließenden Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus war so groß, dass nicht jeder gleich einen Platz fand, aber die Wartezeit konnte mit einem Gläschen Apprizzi und guten Gesprächen im Flur überbrückt werden. Viele Besucher stöberten auch in den freundlich gestalteten Räumen, denen Malermeisterin Maus zuvor teilweise noch einen neuen Anstrich spendiert hatte. Und der ein oder andere fand auch gleich ein Buch, das er mit nach Hause nehmen wollte. Selbstverständlich war das 11-köpfige Team der Bücherei darauf eingerichtet und stellte sogar eine Handvoll neuer Benutzerausweise für diejenigen aus, die sie ab sofort als neue Leser begrüßen können. Noch wird hier jeder Entleiher auf einer Karteikarte geführt, aber parallel werden die Daten auch am Computer eingegeben. Wenn die zeitaufwändige Digitalisierung der etwa 3000 Bücher abgeschlossen ist, können alle Einwohner der Welzbachtalgemeinden noch schneller und nach wie vor kostenlos eines der vielen Bücher ausleihen. Die Öffnungszeiten sind montags von 17:30 – 18:30 Uhr und freitags von 17:00 – 18:00 Uhr.